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 zuletzt bearbeitet: Sun, 07 Apr 2024 08:54:58 +0200
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Die «fette Friedensflöte» ist eine Rohrblattpfeife aus Holz und gehört zum koreanischen pungmul-Ensemble. Ihr Klang ist schrill und laut. Die koreanische Lautmalerei dafür ist nallari 날라리. Manchmal wird dieses Wort anstelle von taepyeongso 태평소 (太平簫) oder soaenap 쇄납 fürs Instrument gebraucht. soaenap weist auf den zentralasiatischen Ursprung des Instruments hin.

Im Mundstück aus Kupfer oder Messing steckt ein kurzes Doppelrohrblatt. Der Schalltrichter ist abnehmbar und aus Kupfer, Messing oder Zinn.







최경만제 호적풍류(태평소) - 오남영 피리독주회 1
von신성운amYouTube








태평소 예인 '홍지혜'가 들려주는 '태평소 시나위' / Taepyeongso Artist 'Hong Ji Hye', 'Taepyeongso sinawi'
von지지대악 JIJIDAEAKamYouTube


Das Instrument gelangte vom sassanidischen Persien, wo es sornā heisst, nach China, und dann während der Goryeo-Dynastie im 10. bis 14. Jahrhundert nach Korea.

In Lorestan (Iran) heute:






سرنای اساطیری استاد احسان عبدی پور
vonbahador moeiniamYouTube


Die sornā ist vom Balkan (zurna/зурла zurla) einerseits und vom Niger (algaita) andererseits über die Türkei und den Iran bis nach Okinawa ( 哨吶 / ツォナ)und Japan (哨吶 / ツォナ / チャルメラ) verbreitet.



Niger:






Danse traditionnelle kanuri devant le palais du chef de canton de Maïné-Soroa(Niger).
vonKaouram Yerima GassoamYouTube


Okinawa:






令和元年 なんみん祭 路次楽
vonta naamYouTube


Japan:






大阪・此花でラーメン屋台「イナリ軒」が50年に
von朝日新聞デジタルamYouTube


Mehr zur Verbreitung in den verschiedenen Kulturen: https://de.wikipedia.org/wiki/Sornay_(Musikinstrument)

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Bei der okedō-daiko 桶胴太鼓 handelt es sich um eine mit einem Seil gespannte Trommel, bei der ein leichter, zylinderförmiger Korpus mit zwei über einen Metallring gespannten Fellen kombiniert wird. Die Spannung kann so eingestellt werden, dass eine Reihe von Klängen, von tiefen bis hin zu hohen, erzeugt werden kann. Neben dem Spiel mit Schlägeln ist auch das Spiel mit den Händen möglich, wodurch sich die Bandbreite der Darbietung erweitert. Neben den okejime-daiko 桶締太鼓, die für fuse-uchi 伏せ打ち (senkrechtes Spiel) verwendet werden, gibt es katsugi okedō-daiko かつぎ桶胴太鼓, die auf der Schulter getragen werden, sowie jōbyōshi-daiko 跳拍子太鼓 und jibyōshi-daiko 地拍子太鼓, die ebenfalls zur Kategorie der okedō-daiko gehören.

Diese Art Trommel kommt u.a. am traditionellen Brauch iwakisan jinja shinsai 岩木山神社賑祭 zum Einsatz.






岩木山神社 宵山 お山参詣 2019/8/29 枡形広場
vonnatuharu126amYouTube


In den 1980er Jahren trafen sich die kumi-daiko2-Gruppe Kodō und die koreanische Gruppe Samul Nori3. Bei einem ihrer Treffen probierte das Kodō-Mitglied Saitō Eiichi die janggu aus und war beeindruckt von der Art und Weise, wie die koreanischen Trommler beide Seiten der Trommel spielen.4 Die Kodō-Mitglieder sahen das Potenzial, diesen Stil für die okedō-daiko vom iwakisan jinja shinsai zu adaptieren. Sie passten sogar deren Bauweise an. Diese Variante der okedō-daiko wurde als katsugi okedō-daiko かつぎ桶太鼓 bekannt.

2 zu kumi-daiko siehe wadaiko
3 zur Gruppe Samul Nori siehe pungmul
4 Kodo Cultural Foundation. 2011. Inochi Moyashite, Tatakeyo. -Kodo 30-Nen no Kiseki – いのちもやして、たたけよ。-鼓童30年の軌跡ー. Tokyo: Shuppan Bunka Sha Corporation.

 zuletzt bearbeitet: Mon, 23 May 2022 15:56:51 +0200
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Die janggu/janggo 장구 (杖鼓) ist eine sanduhrförmige Trommel, die im pungmul und weiteren koreanischen traditionellen Musik-Genres verwendet wird. Sie besteht aus einem gedrechselten Klangkörper und wird zweiseitig mit je einem Trommelfell verschiedener Dicke bespannt. Mit einem Bambusstock, ch‘ae genannt, wird auf dem höher gestimmten Fell yeol-pyeon einen tak-Klang und mit einem anderen Bambusstock mit Ballen auf beiden Fellen ein kung-Klang erzeugt.

Spiel und Tanz

Die janggu als Teil des traditionellen Ensembles mit vier verschiedenen Perkussions-Instrumenten (zwei unterschiedliche Gongs und zwei unterschiedliche Trommeln) wird bei Volksfesten, zeremoniellen Anlässen und zur Begleitung der Feldarbeit gespielt, teilweise in Formationen von bis zu 60 TeilnehmerInnen. Sie wird original (und auch bei uns im tr'ensemble-Training) in der Fortbewegung, d.h. im Gehen und im Tanzen gespielt. Es gibt also keine Aufteilung der Rollen in TrommlerIn und TänzerIn.







농악명인전 1. 김동언류 설장구
von로얄 나폴리탄 갤리스amYouTube


Ursprung

Alle sanduhrförmigen Trommeln stammen aus dem zentralasiatischen Gebiet Khotan, wo sie schon im 2. Jahrhundert abgebildet wurden. Sie waren immer aus Holz und wurden mit Stöcken geschlagen. Sie wurden bis ins 7. Jahrhundert in Baktrien und Tokharistan häufig dargestellt, scheinen nach dem 14. Jahrhundert aber aus diesen Regionen verschwunden zu sein. Sie hatten im iranischen Kulturraum die Bezeichnungen kûba, kûma und fenjân.1 Sie existieren heute noch in Kerala (Südindien) unter dem Namen idakka und in Korea unter dem Namen janggu. Nach Korea gelangten sie wahrscheinlich über China, wo sie inzwischen yaogu, hugu oder xiyugu genannt werden und ihre ursprüngliche Sanduhr- durch eine längliche Fassform abgelöst wurde.

1 https://www.cais-soas.com/CAIS/Music/drums.htm

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Daoist ensemble from a mural in the Yongle gong temple, Shanxi province, 1358 CE
Public domain, via Wikimedia Commons


Einfluss auf Kodō und kumi-daiko

In den 1980er Jahren trafen sich die kumi-daiko2-Gruppe Kodō und die koreanische Gruppe Samul Nori3. Bei einem ihrer Treffen probierte das Kodō-Mitglied Saitō Eiichi die janggu aus und war beeindruckt von der Art und Weise, wie die koreanischen Trommler beide Seiten der Trommel spielen.4 Die Kodō-Mitglieder sahen das Potenzial, diesen Stil für die okedō-daiko zu adaptieren, und begannen zu experimentieren. Sie passten sogar deren Bauweise an. Diese Variante der okedō-daiko wurde als katsugi okedō-daiko かつぎ桶太鼓 bekannt.

2 zu kumi-daiko siehe wadaiko
3 zur Gruppe Samul Nori siehe pungmul
4 Kodo Cultural Foundation. 2011. Inochi Moyashite, Tatakeyo. -Kodo 30-Nen no Kiseki – いのちもやして、たたけよ。-鼓童30年の軌跡ー. Tokyo: Shuppan Bunka Sha Corporation.

 zuletzt bearbeitet: Wed, 06 Oct 2021 17:20:40 +0200
Die paarankuu ist eine einseitige Rahmentrommel, die beim eisa-Tanz verwendet wird. Der Durchmesser beträgt etwa 20 cm, und der Rahmen ist zur Öffnung hin dicker, so dass er mit einer Hand leichter zu greifen ist. Sie zeichnet sich durch ihren rhythmischen und leichten Klang aus. Sie wird ohne Begleitung anderer Trommelarten oder zusammen mit ufudeeku-Trommeln gespielt.

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eisa ist eine traditionelle Kunstform des tr'ensemble-Trainings. eisa wird auf der Insel Okinawa während des Obon-Festes getanzt.

 zuletzt bearbeitet: Sat, 21 Aug 2021 17:05:11 +0200
eisa ist eine traditionelle Kunstform des tr'ensemble-Trainings. eisa wird auf der Insel Okinawa während des Obon-Festes getanzt.
Von den drei Arten von eisa-Trommeln ist die ufudeeku mit einem Durchmesser von ca. 50 cm die grösste (ihr Name bedeutet "grosse Trommel"). Sie wird mit einem Band umgehängt , um mit ihr tanzen zu können, während sie gespielt wird. Ihr Körper besteht nicht aus ausgehöhltem Holz, sondern aus laminierten Brettern und ist mit Wasserbüffel- oder Kuhhaut überzogen.
Sie wird zusammen mit den Trommeln der Art paarankuu oder shimedeeku gespielt.

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Kasanui&KI, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

 zuletzt bearbeitet: Sat, 21 Aug 2021 16:59:20 +0200
eisa ist eine traditionelle Kunstform des tr'ensemble-Trainings. Diese Kunstform wird auf der Insel Okinawa während des Obon-Festes getanzt. Die shimedeeku ist eine der drei Trommelarten, die dabei zum Einsatz kommen können. Sie hat einen Durchmesser von ca. 30 cm. Ihr Name bedeutet "straff gespannte Trommel". Sie wird in einer Hand gehalten, während sie gespielt und dazu getanzt wird. Ihr Körper wird chiiga チーガ genannt und ist zwischen zwei Fellstücke gespannt.
Im Vergleich zur ufudeeku ist die shimedeeku leichter und hat einen helleren Klang — sie ist aber schwerer als die paarankuu. Ihre Größe und Gewicht macht sie fürs Spielen attraktiv, da man sie gut in kreisförmigen Bahnen schwingen, aber trotdem die Arme und Beine gut bewegen kann.

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 zuletzt bearbeitet: Sat, 08 May 2021 11:14:57 +0200
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Die shinobue 篠笛 ist die Flöte, die wir im tr'ensemble-Training am meisten einsetzen. Sie ist eine einfache Querflöte aus Bambus mit sechs oder sieben Grifflöchern. Die Innenseite des Rohres ist mit Urushi-Lack oder Kunstharz behandelt. Manchmal ist das Bambusrohr mit Rattan umwickelt, um ein Spalten zu verhindern. Die shinobue kommt zusammen mit Perkussionsinstrumenten wie wadaiko-Trommeln und Gongs zum Einsatz und ist für die "Hauptmelodie" von matsuri 祭 (traditionelle Feste), kagura 神楽 (Aufführungen uralter Tänze und Musik im Shintō) und shishimai 獅子舞 (Löwentänze) zuständig.

matsuri-Flöte ist quasi gleichbedeutend mit shinobue

An den traditionellen Festen (matsuri) in Japan wird meist die shinobue verwendet, in einigen Regionen jedoch auch ryūteki 龍笛 (Drachenflöten), nōkan 能管 (Noh-Flöten), kagurabue 神楽笛 (Kagura-Flöten) und andere einzigartige Flöten.

Unterschiedlich gestimmte shinobue

hayashi-yō 囃子用
shinobue, die seit der Antike für matsuri, kagura, shishimai und andere Rituale in verschiedenen Regionen verwendet werden, werden hayashi-yō 囃子用 ("musikalisch") oder kotenchō 古典調 ("klassisch") genannt. Sie haben Grifflöcher mit gleichem Durchmesser, die in etwa gleichen Abständen aufgereiht sind, wodurch sie leicht zu spielen sind, aber da sie nicht auf eine Tonleiter gestimmt sind, sind sie schwierig mit Instrumenten wie der shamisen 三味線zu spielen, die eine ausgeprägte Tonleiter haben.

utabue 唄笛
In der frühen Showa-Periode (1926-1989) wurde eine shinobue für Gesang, die sogenannte utabue 唄笛, entwickelt, indem die Position und Größe der Grifflöcher angepasst wurde, um das Spielen mit traditioneller japanischer Musik (min-yō 民謡, naga-uta 長唄 usw.) zu erleichtern.

doremibue ドレミ調
Da die Anzahl der Ensembles mit westlichen Instrumenten zugenommen hat, wurden auch shinobue entwickelt, wie z.B. die "Do-Re-Mi"- oder die Misato-Shinobue, die näher an der westlichen Stimmung sind.

Spieltechnik

Das auffälligste Merkmal der traditionellen Spielweise der shinobue im Vergleich zu der Querflöten anderer Länder ist, dass kein Tonguing verwendet wird. Stattdessen werden die Grifflöcher für eine sehr kurze Zeitspanne geöffnet und geschlossen, wenn dieselbe Note nacheinander gespielt wird, um die Note zu "treffen" (die Noten zu trennen). Dies ist eine traditionelle Aufführungstechnik, die uchi-yubi 打ち指 ("Schlagende Finger") genannt und besonders häufig bei matsuri, kagura und Löwentanz verwendet wird. Der Klang wird üblicherweise durch lautmalerische Laute wie "phi-hyara-ara" ausgedrückt, und der "hyara-ara"-Teil drückt die Eigenschaften der uchi-yubi-Technik gut aus.

Beim Spielen von chromatischen Tönen, die nicht dem Grundgriff entsprechen, ist es üblich, die Tonhöhe zu erhöhen oder zu senken, indem das Griffloch halb geöffnet und der Winkel zwischen Luftstrom und Anblasloch subtil angepasst wird. Das Absenken der Tonhöhe wird als meri und das leichte Anheben der Tonhöhe als kari bezeichnet, wie bei der shakuhachi 尺八.

Notation

matsuri-Musik wurde und wird hauptsächlich mündlich überliefert und von Hand imitiert, und die Verwendung von Notenschrift war auf wenige Regionen beschränkt.

In den letzten Jahren hat jedoch die Verwendung der numerischen Notation und der Notensystemnotation in einigen Regionen zugenommen. Seit der Meiji-Zeit (1868-1912) wird die numerische Notation der Fukuhara-Schule für naga-uta-Musik auch verwendet, um shinobue-Musik aufzuschreiben. Die Notationsmethode ist je nach Schule unterschiedlich. Im Fukuhara-Stil werden Noten vertikal geschrieben und Tonhöhen in Ziffern ausgedrückt (chinesische Ziffern für tiefe Töne und arabische Ziffern für mittlere und hohe Töne), während Rhythmen (Beats) durch das Ziehen von vertikalen Linien neben den Ziffern oder durch die Verwendung von Symbolen (diagonale Linien anstelle von Ziffern) ausgedrückt werden, um die Ausdehnung von Notenwerten (Intervallen) anzuzeigen. Die Intervalle beziehen sich hier auf die Manipulation der Finger und des Atems. Seit einigen Jahren werden Notenliniennotation und horizontale Ziffernnotation oft zusammen geschrieben, wobei die Ziffernnotation nur für die einfache Notation von Tonhöhen verwendet wird und der rhythmische Teil manchmal weggelassen und der Notenliniennotation überlassen wird.

Übungen

  1. Grundlegende shinobue-Übung: Langer Atem
  2. Grundlegende shinobue-Übung: Tonerzeugung
  3. Grundlegende shinobue-Übung: kamae 構え
  4. shinobue-Notation und shinobue-Fingerübungen 1 bis 5: höhere ryo-on-Töne
  5. shinobue-Fingerübung 6: uchi-yubi 打ち指
  6. shinobue-Fingerübungen 7 bis 11: Tiefere ryo-on-Töne
  7. shinobue-Fingerübungen 12-15: uchi-yubi mit Öffnen und Schliessen
  8. shinobue-Fingerübungen 18 - 19: Wechsel von ryo-on 呂音 nach kan-on 甲音

 zuletzt bearbeitet: Sun, 02 May 2021 01:36:54 +0200
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Der Name bedeutet "straff gebundene Trommel". Diese kleinere, hochtönige Trommel mit einem einteiligen Holzkorpus und zwei Fellen, die sehr straff über Eisenringe gespannt und mit Seilen oder Schrauben festgezogen werden, hat eine höhere Tonhöhe als die nagadō-daiko. tsuke-shime-daiko werden in verschiedenen japanischen musikalischen Kontexten verwendet, von nagauta über hayashi bis hin zu min'yō-Ensembles. Auch in unserem tr'ensemble-Training kommt sie regelmässig zum Einsatz. nōgaku-tsuke-shime-daiko haben eine etwas andere Konstruktion als die allgemein verbreitete Form und werden auch anders gespielt.

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Die nagadō-daiko 長胴太鼓 ist die prominenteste unter den genagelten taiko (byō-uchi-daiko 鋲打ち太鼓). Sie wird auch miya-daiko 宮太鼓 genannt, besonders solche mit kurzen Korpi.

Die nagadō-daiko gelangte wahrscheinlich in der Asuka-Periode (550 - 710 n.Chr.) zusammen mit dem Buddhismus aus China nach Japan.

Der Korpus ist aus einem einzigen Stück ausgehöhlten Holzes gefertigt. Die Haut wird mit Nieten am Körper befestigt.

Man findet die nagadō-daiko oft in Schreinen, Tempeln und öffentlichen Einrichtungen, und viele wadaiko-Gruppen spielen sie. Sie ist in Japan ein vertrauter Anblick, besonders an Bon-Festen.

In der Kanto-Region, vor allem in der Edo-Zeit (1603-1868), wurden oft kleinere Trommeln verwendet.