Basel, Schweiz, Wed, 08 Jan 2020 17:39:39 +0100 last edited: Wed, 08 Jan 2020 17:43:24 +0100
Wer in Social Media über Pornos, Alkohol oder in "negativer Sprache" postet, könnte ausgesperrt werden [Foto] So freundlich wie in diesem Pressefoto stellt sich #Airbnb seine perfekten Gäste vor. Neurotiker, Psychopathen, aber auch Menschen mit bestimmten Lastern sollen draußen bleiben. Der Unterkunftsvermittler Airbnb boomt – macht aber auch regelmäßig schlechte Schlagzeilen. In vielen Städten regt sich Widerstand gegen den Ausverkauf von Wohnraum, immer mehr Städte weisen Airbnb-Vermieter in die Schranken. Immer wieder kommt es außerdem in Unterkünften zu Gewalttaten. Nach Schüssen in einem über Airbnb vermieteten Haus in Kalifornien im Herbst kündigte Firmenchef Brian Chesky an, sämtliche Häuser – das sind sieben Millionen Stück – und Vermieter auf Airbnb zu überprüfen und sogenannte "Partyhäuser" aus dem Angebot zu nehmen. Aber auch Mieter sollen stärker unter die Lupe genommen werden. Wie der "Evening Standard" berichtet, ist etwa in London eine 2,5 Millionen Pfund teure Innenstadtwohnung von Ravern verwüstet worden. Vermietet habe die Frau ihre Wohnung eigentlich für eine Babyparty. Mit künstlicher Intelligenz (KI) will Airbnb solche Fälle künftig verhindern. Wie aus einem Patentantrag hervorgeht, will das Unternehmen künftig potenzielle Gäste auf Merkmale wie "Offenheit" oder "Gewissenhaftigkeit" überprüfen. Dazu will sich das Unternehmen bei "sicheren Drittanbieter-Datenbanken" bedienen. Neben Social Media und Bonitätsprüfern sollen auch Strafregister abgefragt werden. Negative Punkte für negative Sprache Die potenziellen Mieter sollen mithilfe eines Punktesystems bewertet werden. Abzug gibt es für "falsche oder irreführende Informationen" in Onlineprofilen oder wenn die Person mit Alkohol, Drogen, Sexarbeit, Pornografie oder "negativer Sprache" in Zusammenhang steht. Auch Anzeichen von Narzissmus, Psychopathie oder Neurotizismus soll der Algorithmus bewerten können. Mithilfe von maschinellem Lernen soll der Algorithmus anschließend vorhersagen, wie wahrscheinlich die Person "ein positiver Akteur in einer interpersonellen Interaktion ist", heißt es in dem Patent. Dabei soll der Punktestand einer Person auch die Bewertung von Freunden und Bekannten beeinflussen können. Airbnb sagte dem "Evening Standard", dass das Patent vom Start-up Trooly stammt, das Background-Checks durchführte und 2017 von Airbnb übernommen wurde. Ob der Algorithmus bereits bei Airbnb-Gästen eingesetzt wird, wollte Airbnb nicht beantworten. Laut der Website des Unternehmens wird jede Reservierung vor der Bestätigung bewertet und mit Behörden- und Terrorlisten abgeglichen. (red, 8.1.2020) !
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