la bonne heure freut sich, im Februar 2022 die Kunstresidenz der Musikerin/Tänzerin Marie-Louise Schneider anzubieten.
Marie-Louise beschreibt ihre Motivation folgendermassen:
Ich habe gemerkt, dass ich in diesem Prozess viele verschiedene Rollen einnehmen muss.
Die Macherin
Die Mutige
Die Mutzusprechende
Die Vertrauende
Die Reflektierende
Die Sortierende
Die Denkende
Die Singende
Die Geigenspielende
Die Dichtende
Die Eintauchende
Im Tun werde ich zu all dem.
Arbeit gibt mir eine Identität und eine Zugehörigkeit.
Ich habe gemerkt, dass ich Bezug nehmen will und bekennen will.
Die Frage ist, zu was, zu wem, mit wem.
Ich liebe die Grauzone und verstecke mich in Allemmöglichen. Ich liebe die Offenheit.
Ich liebe aber auch Wörter, Klarheit und das Reine. Das suche ich in meiner Musik.
Langsam forme ich meine Fundstücke und gebe meiner Sammlung einen Wert.
Das fällt mir schwer. Es ist ja nur ich.
Ich gebe mir Selbstwert.
Es ist eine Notwendigkeit.
Bewegung, Wind und Akzent. Linear, simultan, 3 D
Wie riecht meine Musik?
Ich gebe jedem Musiktitel einen Duft, was macht das mit der Musik?
Das nur so als Idee.
Einflüsse sind Maxie Wander, Anne Carson und Simone Forti sowie die Stimmgruppe Gnocchi Zucchini, wie wir sie lustigerweise benannt haben, bei der ich in Berlin ein halbes Jahr dabei sein durfte, die mediterrane mehrstimmige traditionelle vokale Volksmusik singen.
Ich weiss nicht, ob man meiner Musik anmerkt, dass ich mich viel mit Tanz und Literaturbeschäftige.
Marie-Louise Schneider (1993) vertiefte während ihrer Studienzeit ihre breiten Interessen im Bereich (klassischen) Gesang (Vorstudium Konservatorium Winterthur 2011-2012, 2013-2014), Theater-(musik), Tanz, Geige und Improvisation. 2014-2017 studierte sie im Bachelor Musik und Bewegung/Rhythmik an der Hochschule der Künste Bern und arbeitet seither Teilzeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Bereich Musik und Tanz an Musikschulen und Schulen.
2019-2021 absolvierte sie ihren Master in Specialized Performance Improvisation (Hauptfach Stimme) an der Musikakademie Basel und ist in diversen transdisziplinen Projekten auf der Bühne und im Konzert zu hören und zu sehen.
Sie ist Preisträgerin vom Contempo-Preis «Chance» 2021, bei dem sie mit einem Konzert zum Lesen überzeugte. Während eines Atelierstipendiumsaufenthalt des Kantons Schaffhausen in Berlin hat sie an einem Solo- Album-Comic für Stimme und Geige gearbeitet, das sie nun der Kunstresidenz im
la bonne heure finalisiert.