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Der Mythos wich einst der Geschichte. Das statische Bild wurde zur fortlaufenden Linie. Geschichte weicht nun Informationen. Diese besitzen keine narrative Länge oder Weite. Sie sind weder zentriert noch gerichtet. Sie stürzen gleichsam auf uns ein. Die Geschichte lichtet, selektiert, kanalisiert das Gewirr von Ereignissen, zwingt diese auf eine narrativ-lineare Bahn. Verschwindet diese, so kommt es zu einer Wucherung von Informationen und Ereignissen, die richtungslos schwirren. Die Informationen duften nicht.

In Byung-Chul Han - Duft der Zeit, S. 23